Stadtgeschichte
Die unter dem Naturschutz stehende Landzunge von Bechyně, die ein Plateau hoch über dem Zusammenfluß des Flusses Lužnice(auf Deutsch Lainsitz) und des Flüssleins Smutná bildet, war ein geegneter Ort für den Aufbau eines Sitzes, von dem aus man den Fluss kontrollieren, die, weite Umgebung verwalten und zugleich mit ziemlich kleinen Kosten die Sicherheit garantieren konnte. Das nahmen schon die Menschen in der Urzeit zur Kenntnis.
Die bislang ältesten eindeutigen Belege einer Inbetsitznahme dieses Raumes hat man aus der Zeit, die mehr als dreitausendfünfhundert Jahre von der Gegenwart trennen, wo hier am Ende der älteren Bronzezeit eine befestigte Höhensiedlung der Věteřov-Kultur1 (c. 1880-1600 vor unserer Zeitrechnung) aufgebaut wurde. Ihr Zentrum befand sich in dem Raum des heutigen Schlosses. Um viele Jahrhunderte später-in der Eisenzeit wurde die Landzunge sogar einigemal zu einer beständigeren Besiedlung erwält. Zuerst wurde hier in der älteren Eisenzeit(die sog. Hallstattzeit, c. das 6.-5. Jahrhundert v.u.Z) in dem südöstlichen Teil des heutigen Stadtplatzes eine kleinere Ortschaft gegründet, zu einer wesentlichen Veränderung kam es jedoch in der folgenden jüngeren Einzeit(die sog.Lateénezeit, c. seit 2. Jahrhundert v. u. Z.), wo die Landzunge von den Kelten zu einem Macht-, Verwaltungs-und Wirtschaftszentrum erwählt wurde. Neben dem Siedlungskern in dem Raum des heutigen Schlosses umfasste es den ganzen historischen Kern der gegenwärtigen Stadt (d.h von dem Schloss bis zu den Stadtmauern). Das Flächenausmaß sowie die Befestigung der Siedliung auf der zugänglichen Nordseite mit hilfe von Gräben und weiteren fortifikatorischen Elementen deuten darauf hin, dass es sich um eines der bedeutendsten südböhmischen Zentren der Kelten - das Oppidum - gehadelt haben kann.
Nach dem Verlassen der Siedlung, das ungefähr in der Zeit um die Wende der Zeitrechnung erfolgte, war die Landzunge von Bechyně eine Zeitlang nicht permanent besiedelt. Erst im 8. oder in 9. Jahrhundert u. Z. erwählten sie die Slaven zu deren Siedlungsort. Sie gründeten hier einen Burgwall, der binnen kurzem ein ausgedehntes Gebiet verwaltete, dass nach dem Burgwall "provincia Bechin" gennant wurde. Auch die Kirchenverwaltung hatte hier ihren Sitz - das Erz-diakonat. In derselben Zeit stand in der Vorburg die romanische St.-Georg-Kirche. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ließ in dem südlichsten Teil der Landzunge der König Přemysl Otakar II. eine Burg erbauen, über dem östlichen Abhang über dem Fluss Lužnice ragte das Areal des Minoritenklosters empor und am heutigen Stadtplatz stand die Dekankirche. Die Marktsiedlung in der Vorburg wurde offensichtlich im Jahre 1323 von dem König Johann von Luxemburg zur Stadt erhoben, neu ausgemessen und befestigt. Im Mittelalter und in der Neuzeit wechselte Bechyně einige Besitzer aus, es gehörten zu ihnen vor allem die Sternberger, die Herren von Schwamberg, die Herren von Losau, Die Rosenberger und schließlich das Adelsgeschlecht Paar.
Die Stadt wurde Während der Hussitenkriege und später zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges zum Teil vernichtet. Die Umbauten der einzelnen Häuser und weitere Baumaßnahmen im öffentlichen Interesse wirkten sich auf das gesamte Aussehen der Stadt aus, die sich vor allem in Richtung gegen Norden ausbreitete. Im 18. Jahrhundert begann sich in Bechyně das Badewesen zu entwickeln und an die mittelalterliche Tradition knüpfte die moderne Produktion der Keramik an. Wichtige Marksteine in der Entwicklung der Stadt stellen der Ausbau der elektrifizierten Eisenbahn aus Tábor (1903), die Überwölbung des Tales von Lužnice mit einer kühnen Eisenbetonbrücke (1928) und der Aufbau des unweiten Militärflughafens (die 50er Jahre) dar. Von den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts an kommt es zu bedeutenden Herrichtungen und Rekonstruktionen bevorzugt im historischen Kern der Stadt.
Besuchen Sie den Turm der St.-Matthias-Kirche mit Aussicht auf die Stadt und mit Fotografien, die die archäologische Erforschung des Stadtplatzes annähern.